Zusammenfassung (deutsch)

unternull.de ist die online-Version der Architektur-Diplomarbeit von Eric Sturm an der Technischen Universität Berlin.

Titel der Diplomarbeit: „unternull – eine neue Nutzung für den Autotunnel am Alexanderplatz“ (An der TU Berlin suchen sich die Studenten selbstständig das Thema ihrer Diplomarbeit.)

Gegenstand der Arbeit ist die Planung eines öffentlichen Schwimmbades mit separater Gastronomie und Parkhaus im heutigen Straßentunnel unter der Grunerstraße sowie ein Nutzungskonzept für den nordöstlichen Teil des Alexanderplatzes.

  • Betreuung: Prof. Arnold Reijndorp
  • Bearbeitungszeitraum: Januar 2000 – August 2000
  • Präsentation: 20. September 2000, 19:00h im Architekturgebäude am Ernst-Reuter-Platz

Projektbeschreibung

Der Ort des Entwurfes ist der nordöstliche Bereich des Berliner Alexanderplatzes.

Das in den späten sechziger Jahren entstandene Areal ist gekennzeichnet durch seine sehr großen, vor allem auf die Bedürfnisse des Autofahrers angepaßte Dimensionen.

Hier mündet die Karl-Marx-Allee von Osten kommend in den Bereich Alexanderplatz. Sie kreuzt die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Grunerstraße. Unter der Grunerstraße liegt der Straßentunnel mit 2 x 2 Spuren. Dieser Tunnel ist das Kernstück des vorliegenden Projektes.

Der Straßentunnel wird stillgelegt. Ein Gutachten, das im Auftrag des Berliner Senats angefertigt wurde, belegt, dass das Straßennetz im Bereich Alexanderplatz auch nach einer Schließung des Tunnels für das prognostizierte Verkehrsaufkommen ausreichend ist (Der Senat plant die Schließung des Tunnels im Rahmen der Realisierung des „Planwerk Innenstadt“).

Unter der Erde: Schwimmbad, Restaurant, Bar

Ein ca. 90m langes Stück des Straßentunnels wird herausgenommen und durch einen Neubau ersetzt. Hier entsteht im ersten Untergeschoß, also dort, wo heute die Autos fahren, ein Schwimmbad mit 50m-Becken. Darunter, im 2.UG, das Restaurant mit Bar sowie die Technikräume des Bades.

Erschlossen werden Bad und Gastronomie durch den (bestehenden) Fußgängertunnel, der an dieser Stelle den Straßentunnel unterquert.

Durch ein großes Fenster an der Nordseite des Schwimmbeckens können die Besucher von Bar und Restaurant von unten in das Becken und z.T. durch das Dach in Richtung Himmel schauen. Damit wird der 11m unter der Erde gelegene Bereich indirekt natürlich beleuchtet und in eine sehr charakteristische Atmosphäre getaucht.

Von dem unterirdischen Bau ist auf dem Platz das Dach zu sehen. Langgestreckte Glaskuben markieren die Dimensionen der Schwimmhalle. Die 2 verschiedenen Höhen der Glaskuben entsprechen der Tiefe des Beckens bzw. der Höhe der Schwimmhalle. In den Glaskuben hängen Segel aus Edelstahl. Durch sie wird das einfallende Sonnenlicht in die Halle gelenkt.

Gleichzeitig erzeugt das von der Wasseroberfläche reflektierte Licht auf den Segeln eine sich ständig verändernde, flimmernde Reflektion. Jeder Betrachter assoziiert mit diesem Bild sofort „Wasser“.

Auf dem gesamten Alexanderplatz weist dieses leise, subtile, aber unübersehbare Zeichen auf das unterirdische Bad hin.

Unter und über der Erde: AlexNordost

In den Fußgängertunneln unter der Kreuzung Grunerstraße / Karl-Marx-Allee zwischen Alexanderplatz und Schwimmbad gelegen, werden neue, attraktive Nutzungen angesiedelt: seitlich an die Fußgängertunnel „angedockt“, entstehen Bars, Cafés, Läden und Dienstleistungseinrichtungen sowie Sportangebote. Zusätzliche Treppen und Aufzugsanlagen verbessern den Zugänglichkeit vom Straßenniveau aus. An drei Stellen entstehen Terrassen für Biergärten und Cafés im Freien. Oben und unten werden dadurch neu miteinander verwoben, der große, leere Raum wird unter- und oberirdisch neu belebt.

Warum eine online-Version der Diplomarbeit?

  • Ein Experiment: unternull.de ist eine der allerersten im Internet veröffentlichten Architektur-Diplomarbeiten an der TU Berlin. Die Arbeit soll die neuen Möglichkeiten aufzeigen, die auch für die Präsentation von komplexen Architekturprojekten durch das Internet vorhanden sind.
  • Ein Kommunikationsmittel: die weltweite Verfügbarkeit der Daten ermöglicht eine völlig neue Kommunikation des Projektes sowie die Diskussion darüber.
  • Ein Beispiel: Im Normalfall finden Gespräche über ein Projekt im Arbeitsraum statt, mit den wenigen Kommilitonen, die die Arbeit und den Verfasser gut kennen. Durch die zusätzliche Präsenz im Internet können auch entfernt lebende Freunde, Kollegen etc. in das Projekt eingeführt werden, sie können der Arbeitsprozess verfolgen und schließlich hilfreiche Fragen, Anregungen und Kritik äußern. Die Diskussion wird ausgeweitet.
  • Ein Präsentationsmittel: einmal eingerichtet, ermöglicht die online-Version der Arbeit verschiedene Arten der Präsentation: Vor großem Publikum mit Beamer auf einer Leinwand, im kleinen Kreis vor dem PC, und schließlich kann jeder interessierte Benutzer auch allein, via Internet, das Projekt erforschen.

Anmerkung zur Website-Entwicklung 2000 / 2011

Die Website zum Diplomprojekt unternull.de entstand parallel zur Projektbearbeitung von April bis September 2000. Aus technischen Gründen musste ich die Original-Website nach einiger Zeit vom Netz nehmen und habe sie archiviert.

Anfang 2011 habe ich dann alle Inhalte mit Hilfe des Content-Management-Systems „WordPress“ und dem wunderbaren Theme (Layoutvorlage) „Ari“ von elmastudio erneut online gestellt. Das Layout hat sich natürlich in zehn Jahren etwas verändert, die Inhalte (Texte, Skizzen, Fotos, Pläne) sind aber die gleichen wie im Jahr 2000.

Hier ein paar Screenshots der ursprünglichen „unternull.de“-Website:

Die Startseite (unternull.de, September 2000)

Die Startseite (unternull.de, September 2000)

Seite "Präsentation" (unternull.de, September 2000)

Seite "Präsentation" (unternull.de, September 2000)

Seite "Präsentation" (unternull.de, September 2000)

Seite "Präsentation" (unternull.de, September 2000)